Rede zum Schulentwicklungsplan

Rede zum Schulentwicklungsplan   14.12.2021

Sehr geehrte Frau Dr. Ganster, sehr geehrte Anwesende,

Die Schülerzahlen seit 2005 sind stark rückläufig. Statt Haupt- oder jetzt
Realschule werden immer mehr Kinder aufs Gymnasium geschickt.
Anhand der vorgestellten Zahlen lässt sich das jahrzehntelange Versagen der
Altparteien deutlich ablesen.

Sie haben es in den vergangenen 30 Jahren verpasst, unsere Region auf die
Herausforderungen einer globalisierten und digitalisierten Welt vorzubereiten und
zukunftssicher zu machen.

Unsere Region kämpft seit Jahren um hochwertige Arbeitsplätze und folglich auch
um Familien mit Kindern.

Auch der von SPD und Grünen verordnete inklusive Unterricht, stellt eine große
Belastung für Lehrer, hohe Ansprüche an die Schulen und an den Klassenverband.
Diese rot-grünen bildungspolitischen Experimente werden der Praxis nicht
gerecht. Im Gegensatz dazu berücksichtigt unsere neu gedachte Dreigliedrigkeit
mit Handels.- und Gewerbeschule, Realschule und Gymnasium die einzelnen
Neigungen und Leistungen der Schüler am besten.

Zu den strukturellen Problemen der öffentlichen berufsbildenden Schulen, schlägt
sich dies auch im dramatischen Rückgang der Schülerzahlen in diesem Schulzweig
nieder.

Und das obwohl Handwerk goldenen Boden hat. Die Einkommensspange in der
Lebensleistung unterscheidet sich von Akademikern nur in Bruchteilen und die
Vorteile einer Ausbildung und einer frühen Bildung des Lebensmittelpunktes sind
hierbei nicht berücksichtigt.

Es steht jedem frei, seinen Berufsweg selbst zu wählen, aber Bildung muss auf die
konkreten Fähigkeiten aufbauen und entsprechende Leistungen abrufen. Dass
viele Abiturienten keine wirkliche „HOCHSCHULREIFE“ und somit nicht
studierfähig sind, belegen zahlreiche Studien.

Eine Förderung der jeweiligen Fähigkeiten wird jedoch nicht abgerufen,
Berufsbildente und dazu vorbereitende Schulen erfahren einen Mangel an
Wertschätzung in der Öffentlichkeit und völlig zu Unrecht ein schlechtes Image.

Daran sind die mangelnde Fürsorge durch die kommunalen Träger und der
„AKADEMISIERUNGSWAHN“ schuld.

Statt Rot-grüne Bildungsutopien willfährig umzusetzen, sollte man über eine
positive Imagekampagne unter Einbezug unserer Handwerksbetriebe vor Ort
nachdenken.

Wir wissen aber alle wie schwierig es heute ist, einen guten Handwerker zu
bekommen. Viele selbständige Handwerker sind in den letzten Jahren in Rente
gegangen und viele andere, stehen kurz davor. Das über Jahrhunderte bewährte
Nachfolgemodell durch die eigenen Kinder, funktioniert heute nicht mehr.
Betriebsnachfolgen sind jedoch wichtig, um Traditionsbetriebe und Heimat zu
erhalten.

Es ist allgemein bekannt dass es im Handwerk an Nachwuchs fehlt.
Es gilt also Fähigkeiten, die es im Handwerk braucht in der Schule zu vermitteln.
Naheliegend ist hier der Unterricht in einem Werkraum, wo praktische
Fähigkeiten vermittelt werden und die Schüler auch eine Neigung zum Handwerk
erkennen können.

Wir wissen sehr wohl, dass die Lehrpläne vom Landeskultusministerium erstellt
werden, regen aber an den bestehenden Spielraum zum Wohle des Handwerks zu
nutzen um handwerklich begabten Schülern eine wichtige Bildung für ihr
zukünftiges Leben mit zugeben.

Der Raubbau am ländlichen Raum und der Infrastruktur der Kitas, Grundschulen
und weiterführenden Schulen vor Ort muss beendet werden. Wenn weitere solche
Einrichtungen aufgrund sinkender Schülerzahlen geschlossen werden müssen,
wird sich der Trend nur beschleunigen und in der Südwestpfalz werden bald nur
noch Museumsdörfer stehen.

Der Landkreis muss sich mit all seinen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür
einsetzen, dass er belebt und in ihm gelebt wird.

DER SCHULENTWICKLUNGSPLAN SOLLTE UNS EINE MAHNUNG SEIN!

Lutz Wendel
Vorsitzender
AfD im Kreistag Südwestpfalz